Mittwoch, 23. März 2016

Schwäbischer Kartoffelsalat und ein Wolkenfee Geständnis




Seit fast 6 Jahren schreibe ich diesen Foodblog. Zeit für ein Geständnis. Ich kann nämlich auch Sachen in der Küche einfach nicht. Und mit nicht meine ich Oberkatastrophen nicht nicht.

O.K. Ich lasse es raus. Ich kann keine Eier kochen. Was, die hat einen Foodblog und kann keine Eier kochen!!!! Ja wenigstens kann ich Wasser kochen, hähä. Im Ernst, ich bin die totale Null im Eier kochen. Die platzen immer, immer. Gerade jetzt vor Ostern, da würde ich ja gerne Eier färben. Allerdings ist es recht mühsam, wenn man von 20 gekochten Eiern nur 5 verwenden kann, weil alle anderen geplatzt sind. (Und das schaffe ich auch im Dampfgarer gaaaanz locker, gar kein Problem. Aber man muss ja nicht alles können. Und mein Wolkenmann kann in der Küche fast nix außer tataaaa ratet mal? Eier kochen. Die platzen nie. Ich verstehe das nicht und habe es aufgegeben, das zu kapieren. Ich nehme es einfach so hin und wenn ich gekochte Eier brauche, dann gucke ich lieb und sage "Schatz könntest du mir bitte Eier kochen". 



Das zweite, was ich nicht gut kann, ist Kartoffelsalat. Ein Drama. Ich weiss nicht, wie viele Rezepte ich schon ausprobiert habe. 100 sind es mindestens. Ab und zu war mal ein Rezept ganz lecker, aber nie so, dass ich mich tagelang davon hätte ernähren können. Außerdem mag ich Kartoffelsalat mit Mayonnaise nicht so sehr und mein Wolkenmann mag nur Kartoffelsalat mit Mayonnaise. Tja irgendwie doof.

So, jetzt sind wir über die Eier zum Kartoffelsalat gekommen. Gibt ja auch Kartoffelsalat mit Eiern, den mag ich aber auch nicht. Dafür mag ich alte Kochbücher und regionale Kochbücher. Für mich sind das die besten Ideenfindungsgeber. Und außerdem liebe ich Hausmannskost. Und ich habe einen Kartoffelsalat gefunden in einem alten Kochbuch aus dem Jahre 1976. 

Es ist das Rezept für den Schwäbischen Kartoffelsalat, also ohne Mayonnaise. Ich habe schon einige Rezepte dazu ausprobiert, aber das hier, das ist es. Der Salat wird "schlotzig" und schmeckt, als ob Mayonnaise drin ist. Außerdem kann man ihn noch gut am anderen Tag essen, trotz den Zwiebeln. Hach ich mag ihn.

Wundert euch nicht, dass ihr Essig und Öl 1 zu 1 nehmen müsst. Ich war etwas irritiert, aber es passt wirklich. Aber bitte nur mit Apfelessig, einem guten. Ich verwende einen Bio- Apfelessig.




Schwäbischer Kartoffelsalat

4 Personen (im Schwabenländle sin die Leit noch hungrig kicher)

1,5 kg Salatkartoffeln (festkochend)
Salz, Pfeffer, Zucker, 5 EL Zwiebelwürfel fein geschnitten
5 EL Apfelessig
1/8 L heiße Fleischbrühe (ich habe selbstgekochte Hühnerbrühe genommen)
5 EL Öl

Kartoffeln in Salzwasser mit Schale weich kochen. Sofort unter kaltem Wasser abschrecken. (Das habe ich nie gemacht, wahrscheinlich ist das der Trick)
Kartoffeln noch warm schälen und in Scheiben schneiden. (hach ja, das ist mein drittes kann ich nicht. Ich kann nix Heißes anfassen, mein Wolkenmann schon "Schaaaatz kannst du mal bitte...." In eine Schüssel geben.

Die Kartoffelscheiben mit der heißen Fleischbrühe übergießen. Mit Salz, Pfeffer und Zucker (wenig) würzen. Die Zwiebelwürfel und den Apfelessig dazugeben. Nicht rühren. Nie nicht, sondern die Schüssel schütteln. Deckel drauf und 20 Minuten ziehen lassen. Ich habe ab und zu geguckt und die Kartoffelscheiben von Hand gaaaaanz sanft in dem Sud gedreht. Hmpfff. Dann das Öl untermischen. Von Hand und dann mit Salatbesteck gaaaanz vorsichtig.

Wenn die Kartoffeln zerfallen, dann war die Sorte nix. Ich kaufe die Kartoffeln auf dem Markt, speckig müssen sie sein, damit sie nicht zerfallen.



 
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